Cutting-Edge-Drucktechnologie reproduziert legendären Gemäldezyklus
SCREEN’s Spekta 2 Rasterungs-Technologie reproduziert die legendären Gemälde des ‚Slawischen Epos‘ mit höchster Präzision.
Die Technologie
Die Technologie von SCREEN hat dazu beigetragen, ein einzigartiges Kunstprojekt in der Tschechischen Republik mit wirklich erstaunlichen Resultaten zu verwirklichen. Dank der Spekta-650-Rasterung von SCREEN konnte der Kunstfotograf Jan William Drnek lebendige und detailgetreue Reproduktionen des „Slawischen Epos“ – einer Ikone der tschechischen und slawischen Kultur – von Alphonse Mucha schaffen.
Die extrem hochauflösenden Drucke mit ihrer äußerst korrekten Farbwiedergabe sind mit bloßem Auge kaum vom Original zu unterscheiden. Drneks Arbeit zeigt, wie hochentwickelte Drucktechnologie einen bedeutenden kulturellen Beitrag leisten kann.
Als der tschechische Kunst- und Reisefotograf Jan William Drnek vor einigen Jahren angefragt wurde, eine fotografische Hommage für einige der monumentalen Kirchen seines Landes zu schaffen, lehnte er höflich ab. Stattdessen überzeugte er den Verleger, ein gewagteres und anspruchsvolleres Projekt in Angriff zu nehmen: einen Bildband über das Slawische Epos, den legendären Zyklus von 20 großformatigen Gemälden des tschechischen Jugendstilmalers Alphonse Mucha, die in den frühen 1900er Jahren entstanden und Szenen der Geschichte der Tschechen und anderer slawischer Völker darstellen (siehe Kasten).
„Das Slawische Epos“ ist eine Ikone des tschechischen und slawischen Kulturerbes“, sagt Drnek. „Seine Entstehung fiel mit entscheidenden Ereignissen in der tschechischen Geschichte zusammen, und dennoch hatte ich das Gefühl, dass es nie die verdiente Aufmerksamkeit erhielt. Es war mein lang gehegter Wunsch, dafür zu sorgen, dass mehr Menschen das Werk sehen und studieren können. Ich wollte ein digitales Backup von Muchas Meisterwerk schaffen, um es für zukünftige Generationen zu bewahren.“
Drnek konnte den Verlag überzeugen, ein Buch mit großformatigen Bildern (81 x 61 cm) von allen 20 von Mucha geschaffenen Gemälden des Slawischen Epos herauszugeben.
Eine der historischen Szenen des Slawischen Epos:
„Abschaffung der Leibeigenschaft in Russland“
Druckkunst ist eine Kunst für sich
Naturgetreue und genaue Drucke von Kunstwerken zu schaffen, ist eine Kunst für sich. Die Herausforderung besteht darin, originalgetreue Farben in einer Auflösung wiederzugeben, die hoch genug ist, um kleinsten Detail gerecht zu werden. Drnek nahm die Herausforderung an, und er hatte ein starkes Fundament, auf dem er aufbauen konnte. Bevor er Fotograf wurde, studierte er Mathematik und Kybernetik, die Wissenschaft zur Steuerung und Regelung elektronischer Maschinen samt entsprechender Analogien zu lebenden Organismen und sozialen Organisationen. Außerdem widmete er sich vertieften Studien zur menschlichen Wahrnehmung und zur Funktionsweise des menschlichen Auges.
Im Rahmen eines Auftrags entwarf er Geräte zur Aufzeichnung von Augenbewegungen.
„Ich war mir der Bedeutung der menschlichen Wahrnehmung und der Schwierigkeit bewusst, Farben in Fotos und Drucken originalgetreu wiederzugeben.“
„Was unsere Augen beim Betrachten eines Gemäldes wahrnehmen, hängt von der Farbdichte und dem Einfallswinkel des Lichts auf eine Leinwand ab. Manche Pigmente weisen abhängig vom Betrachtungswinkel unterschiedliche Reflexionen auf.“
Diese Erkenntnisse nutzte Drnek für sein Projekt. Die 20 Gemälde des Slawischen Epos befinden sich in der Prager Nationalgalerie, und Drnek erhielt die Erlaubnis, dort nach den Öffnungszeiten und an Montagen, wenn die Galerie geschlossen ist, seine Aufnahmen zu machen. Wobei er nicht einfach 20 Bilder von 20 Gemälden machen konnte. Um eine gleichmäßige Ausleuchtung zu gewährleisten und um der Größe der Ausstellungsräume (die es ihm nicht immer erlaubte, seine Kamera in einem günstigen Abstand zu den Leinwänden zu platzieren) Rechnung zu tragen, musste er Dutzende von Bildern von verschiedenen Abschnitten jedes Gemäldes machen.
Jan William Drnek bei der Arbeit: Mehr als 12.000 Aufnahmen entstanden für sein Buch „Slawisches Epos“
„Ich habe zunächst ein mathematisches Modell erstellt, um die bestmöglichen Bedingungen hinsichtlich Beleuchtung, Kameraposition, Tiefenschärfe und Diffraktion zu berechnen“, sagt Drnek. „Dann begann ich mit meiner digitalen Canon-Kamera, hohen Stativen und Gerüsten die Aufnahmen zu machen, am Ende insgesamt 12.531 Fotografien“, erklärt er. Die Bilddaten belegten 20,3 TB auf seinem Datenserver.
Unverzichtbare Rasterungs-Technologie
Als nächstes folgte die Bearbeitungsphase – hier kam die Spekta 2-Technologie von SCREEN ins Spiel. Als Martin Spurny, SCREENs Vertreter (Valido Pre-Press) in der Tschechischen Republik, von Drneks Projekt erfuhr, war er begeistert und bot Drnek sofort die Nutzung von SCREEN´s CTP Workflow EQUIOS-Technologie an. SCREEN gab Drnek eine kostenlose Lizenz zur Nutzung der Rasterungssoftware Spekta 650, der Technologie, die für die von Drnek benötigte High-End-Druckqualität erforderlich war. Wie Druckfachleute wissen, ist Rasterung der Vorgang, ein Bild in viele kleine Punkte zu „übersetzen“, die an einem zugrundeliegenden Raster ausgerichtet sind, dessen Linien einen definierten Abstand zueinander haben.
Der Nachwelt erhalten
Der Druck der 200 Exemplare des exklusiven 81 x 61 cm großen Bildbandes des Slawischen Epos dauerte 10 Tage bei einem rund-um-die-Uhr Druckbetrieb.
„Es war eine intensive und spannende Arbeit“, sagt Drnek.
„Viele Stunden waren dabei vonnöten, obwohl der Druckprozess im Vergleich zu den 18 Jahren, die Mucha für die Fertigstellung der Serie benötigte, natürlich extrem kurz war. Ich bin stolz, mein Ziel erreicht zu haben, hochwertige Drucke dieses Meilensteins tschechischer Kunst zu schaffen. Seitdem haben wir sehr positive Resonanz von tschechischen und anderen Kunstliebhabern aus aller Welt erhalten.“
In Anerkennung der SCREEN-Technologie sagt Drnek:
„Ich bin dankbar für die spontane Unterstützung von SCREEN, den Gemäldezyklus des Slawischen Epos für Wissenschaftler und Kunstliebhaber zugänglicher zu machen und gleichzeitig einen Beitrag zum Erhalt der Bilder für die Nachwelt zu leisten. Ohne die Spekta 2-Technologie von SCREEN wäre diese Leistung sicherlich nicht möglich gewesen.“
Exemplare des Slawischen Epos wurden an eine ausgewählte Gruppe von Kunstsammlern verkauft und an mehrere Kunstinstitutionen gespendet.
Slawische Geschichte in 20 Bildern
Das Slawische Epos ist ein Zyklus 20 großformatiger Gemälde, die der tschechische Jugendstilmaler Alphonse Mucha zwischen 1910 und 1928 geschaffen hat. Anhand von Szenen wie ‚Die Krönung des serbischen Zaren Stefan Dusan‘ und ‚Meister Jan Hus predigt in der Bethlehemkapelle‘ schildert der Zyklus die Mythologie und Geschichte der Tschechen und anderer slawischer Völker. 1928, nach Beendigung seines monumentalen Werkes, schenkte Mucha die Gemälde der Stadt Prag. Die Werke mit Abmessungen von bis zu 610 x 810 cm und einer insgesamten Leinwandfläche von 650 m2 werden derzeit nicht ausgestellt und warten auf die Fertigstellung eines neuen Museumsstandorts in Prag.